Malediven – die Perlenkette im Indischen Ozean

Übersetzt heißt die wohl attraktivste Inselgruppe im Indischen Ozean, die Malediven, „Inselkette“. Und wer in den Genuss kommt, sich die Malediven aus der Vogelperspektive anschauen zu können, wird sehen, dass der Name Programm ist.

Über 1100 Inseln, mit Größen bis zu 400 x 600 Metern, und ihre satt grünen Palmen, Brotfruchtbäume und naturweißen Strände, reihen sich wie Perlen an einer Kette durch das sagenhafte Blau des Meeres. In der Regenzeit schützen Riffe vor den Inseln vor Monsunstürmen und sind ein beliebtes Reiseziel für Hobbyschnorchler und Profitaucher. Wenn es nicht die sagenhafte Fauna und Flora im Urlaub ist, die blitzweißen, puderfeinen Sandstrände, mit einzigartigen Pflanzen, üppiger Tropenvegetation, Kokos- und Banyanpalmen, Mango-, Papaya- und Brotfruchtbäumen, dann sind es die unglaublichen Korallen, die Touristen und Reisende wie Magnete zu den Malediven ziehen.

Blick aus der Luft auf die Malediven
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Nach viel zu warmen Wasserströmungen, bedingt durch den Klimawandel, und dem damit verbundenen großen Korallensterben vor einigen Jahren, erholen sich die Bestände zunehmend und Taucher genießen die farbenprächtige und lebendige Unterwasserwelt mit ihren vielfältigen Fischarten, Wasserschildkröten, Mantarochen und Muränen, die sich häuslich an und zwischen den Korallenriffen niedergelassen haben. Die Malediven sind mehr als eine Reise wert.

Malediven heißt Seele baumeln

Wer einmal im Urlaub, zwischen zwei bis zu 35 Meter hohen Palmen, in einer Hängematte liegend, seinen Blick über die unendliche Weite des Ozeans hat schweifen lassen, weiß, wie sich Seele baumeln anfühlt, was Entspannung und pures Urlaubsfeeling bedeutet. Nirgendwo sonst auf der Erde, auf keiner anderen Reise, wird der Mensch so eins mit dem, was ihn umgibt, findet diese Ruhe und seinen Frieden, wie auf einer der touristischen Inseln der Malediven. 220 der über tausend Inseln sind bewohnt und davon nur ein geringer Teil für den Tourismus erschlossen.

Trauminsel der Malediven
Eine der vielen Trauminseln der Malediven
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Zum Urlaub laden die Inseln Meerufenfushi, Kuramathi, Bandos oder Vabbinfaru ein. Während es Touristen nur bedingt möglich ist, eine der sogenannten Local Islands, Einheimischeninseln, zu besuchen, verweilen Einheimische auf den Touristeninseln nur zu Arbeitszwecken. Wer über den Sandrand seiner eigenen Urlaubsinsel hinausschauen und die anderen Eilande näher kennenlernen möchte, bucht das Inselhopping. Der Inselhopping-Urlaub verspricht geführte Touren über verschiedene Inseln mit interessanten Einblicken in die Lebensart und Lebensweise der Einheimischen, deren Gastfreundschaft, ihre Traditionen und Riten.

Die schönste Reisezeit zum Seele baumeln lassen und Sonne tanken auf den Malediven ist die Zeit zwischen November bis April, also genau die Zeit, in der es in Deutschland grau und kalt ist. Zwischen Mai und Oktober ist das maledivische Klima geprägt vom Südwest-Monsun, der in unseren Sommermonaten Juni und Juli mit stärkeren Winden und Niederschlägen einhergeht. Grundsätzlich gilt der Indische Ozean als ruhigster Vertreter der Weltmeere. So lässt sich auf den Malediven ein sehr gleichbleibendes, warmes, tropisches Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit genießen. Sogar nachts fallen die Temperaturen kaum unter 25°C.

Malediven bedeutet Urlaub für alle Sinne

Wer einmal mit nackten Füßen durch den warmen Pudersand am Strand entlang spazierte, möchte nie wieder einen anderen Sandstrand barfuß betreten. Wer einmal diese atemberaubenden und zauberhaften Kontraste der Natur mit eigenen Augen gesehen hat, das jungfräuliche Weiß der Strände, das erfrischende Blau des glasklaren Ozeans, das satte Grün der umgebenden Vegetation, der bekommt eine Ahnung, was Natur alles leisten kann. Wer einmal den Duft einer frisch geernteten Banyan, der winzigen Schwester der Banane oder einer reifen Mango geschnuppert und wer beides in erntefrischem Zustand kosten konnte, wird diese Aromaexplosion als Erinnerung mit nach Hause nehmen. Und wer einmal zwischen zwei Palmen, in einer Hängematte liegend, seinen Blick über die unendliche Weite des Ozeans hat schweifen lassen und das Rauschen des Meeres in sich aufsaugt, wird auf ewig hypnotisiert sein. Ob zu Land, zu Wasser, als Spaziergänger, Entdecker oder Taucher, jeder Augenblick Malediven bedeutet pure Sinnlichkeit.

Malediven - Geschichte

Der Staat der Malediven besteht aus insgesamt 1190 Inseln, die im Indischen Ozean südlich von Indien liegen. Informationen über die Erstbesiedlung sind widersprüchlich, es wird jedoch vermutet, dass die ersten Siedler aus Fischern aus Indien und der Insel Ceylon kamen und die Inseln im 5. Jahrhundert vor Christus besiedelten. Zahlreiche Hinweise deuten darauf hin, dass auf den Malediven in früheren Zeiten Buddhisten, Hinduisten und alte Sonnenanbetungskulte nebeneinander existiert haben. Die Bekehrung zum Islam erfolgte durch einen arabischen Reisenden, der dort im Jahr 1153 ankam. Regiert wurden die Malediven daher früher von Sultanen wie auch von Sultaninnen. Frauen spielen auch heute noch eine bedeutende Rolle in der öffentlichen Gesellschaft. Rund 50 Prozent aller Studierenden sind Frauen.

Die Malediven zur Zeit der europäischen Eroberungsreisen

Im Jahr 1558 wurden die Malediven von den Portugiesen besetzt, welche bei dem Versuch die Bewohner zu christianisieren auf starken Widerstand stießen. Im Jahr 1573 wurden die Portugiesen von den Einwohnern wieder vertrieben. Die erfolgreiche Vertreibung wird heute als Nationalfeiertag gefeiert. Im 17. Jahrhundert besetzten die Niederlande Ceylon und macht aus den Malediven ein Protektorat, ohne sich jedoch direkt in die Angelegenheiten auf lokaler Ebene einzumischen. Im Jahr 1796 verloren die Niederländer die Insel Ceylon wie auch die Malediven an die Briten. Erst im Jahr 1887 wurde zwischen den Briten und dem Sultanat von Malé ein formaler Vertrag unterzeichnet, welcher die Vorherrschaft beinhaltete. Angelegenheiten der Verteidigung und der internationalen Beziehungen waren Inhalt dieses Schriftstücks. Auf die inneren Angelegenheiten nahmen auch die Briten keinen direkten Einfluss.

Erste demokratische Verfassung

Auf den Malediven wurde im Jahr 1932 die erste demokratische Verfassung ausgerufen. Die Verkündung der Republik der Malediven erfolgte am 1. Januar 1953. Die Wiederherstellung des Sultanats erfolgte jedoch noch im selben Jahr, am 21. August 1953.

Unabhängigkeit der Malediven

Landesfahne der Malediven
Die Flagge der Malediven
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Die vollständige Unabhängigkeit erlangten die Malediven am 26. Juli 1965 als Mitglied des Commonwealth. Am 28. Juli 1965 bestätigten die Vereinten Nationen die Vollmitgliedschaft. Am 11. November 1968 folgte der Austritt aus dem Commonwealth und die Wiedereinführung der Republik. Die letzten britischen Soldaten, stationiert auf der Insel Gan, verließen das Land am 29. März 1976. Der Präsident Amir Ibrahim Nasir regierte das Land diktatorisch und wurde am 11. November 1978 abgewählt. Sein Nachfolger war Maumoon Abdul Gayoom. Seit Mitte 1985 sind die Malediven wieder vollwertiges Mitglied des Commonwealth.

Die erste demokratische Wahl

Die erste demokratische Wahl, bei der mehrere Kandidaten zur Wahl standen, fand am 29. Oktober 2008 statt. Gewinner war Mohamed Nasheed, der jedoch am 7. Februar 2012 zurücktrat und direkt von dem Vizepräsidenten Mohammed Waheed Hassan ersetzt wurde. Nachdem befürchtet worden war, dass der Amtswechsel unter Druck zustande kam, bestätigte eine Untersuchungskommission mit ausländischen Beobachtern die Korrektheit des Machtwechsels.

Die Politik

Am 26.07.1965 wurde die Republik der Malediven von Großbritannien in die Unabhängigkeit entlassen. Im Oktober 2008 wurde mit der Wahl des Staatspräsidenten ein wichtiger Schritt in Richtung demokratischer Verhältnisse getan. Zu diesem Zeitpunkt konnte sich die Bevölkerung der Malediven erstmals frei für einen von mehreren Kandidaten entscheiden.

Im Jahr 2005 wurden erstmals politische Parteien zugelassen. Der Präsident der Republik der Malediven ist gleichzeitig Regierungs- und Staatschef und wird für fünf Jahre gewählt. Die ersten Kommunalwahlen in der jungen Geschichte der Republik der Malediven fanden am 29.01.2011 statt. Präsident Mohamed Nasheed erklärte am 07.02.2012 seinen Rücktritt und wurde direkt von dem Vizepräsidenten Dr. Mohamed Waheed Hassan Manik ersetzt. Mitte 2013 stehen die nächsten planmäßigen Wahlen des Präsidenten an.

Politik zwischen Deutschland und Malediven

Wahlen auf den Malediven
Die Malediven sind eine Republik
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Deutschland unterhält auf den Malediven ein Honorarkonsulat. Die zuständige deutsche Botschaft befindet sich in Colombo, der Hauptstadt von Sri Lanka. In der Bundesrepublik Deutschland sind drei Honorarkonsule für die Malediven tätig. Der bis Anfang 2012 amtierende Präsident war im März 2010 in Deutschland zu Besuch, das Verhältnis zwischen Deutschland und den Malediven in der Politik kann als freundschaftlich bezeichnet werden. Bei der Reform des Justizwesens ist das Auswärtige Amt beratend beteiligt. Die internationale Klimapolitik war und ist eine Priorität der maledivischen Regierung. Hierbei arbeitet Deutschland eng mit den Malediven zusammen. Die Regierung der Malediven will den Ausstoß von Treibhausgasen bis zum Jahr 2020 auf Null reduzieren. Das Bundesumweltministerium unterstützt dieses Ziel.

Das wichtigste bilaterale Partnerland der Malediven ist Indien, auch zu Sri Lanka werden engen Beziehungen gepflegt. Das Land ist international um gute Beziehungen bemüht und Mitglied der Blockfreien Bewegung.

Botschaft und Konsulat

Das deutsche Honorarkonsulat befindet sich in Malé 38, Orchid Magu, 20213 Malé 20-02 und kann auch via E-Mail über male@hk-diplo.de erreicht werden. Die Botschaft der Republik Malediven befindet sich in der Schweiz, in CH 1202 Genève (iruadam@maledivesmission.ch). In Deutschland befinden sich zwei Honorarkonsulate: Immanuel-Kant-Straße, 61350 Bad Homburg v. d. H. sowie Pariser Platz 6a, 10117 Berlin

Tourismus als Wirtschaftszweig

Der Tourismus ist der bedeutendste Wirtschaftszweig der Malediven. An diesem Zuwachs von aktuell rund 18 % haben deutsche Touristen einen erheblichen Anteil. Jährlich werden die Malediven von rund 90.000 deutschen Touristen besucht, was knapp 10 Prozent des gesamten Tourismus entspricht und bei der Politik zwischen den Staaten eine Rolle spielt.

Die Wirtschaft

Der größte Zweig der Wirtschaft auf der Malediven ist der Tourismus. Zuletzt stieg der Zahl der Besucher erneut um knapp 20 Prozent an. Insgesamt trägt der Tourismus zu 35 Prozent zu dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Über 60 Prozent der Deviseneinnahmen werden durch den Tourismus erzielt. Mehr als 90 Prozent sämtlicher Zoll- und Steuereinnahmen sind auf den Tourismus zurückzuführen.

In dem Bereich der Fischerei sind hingegen lediglich 11 Prozent aller Erwerbstätigen auf den Malediven beschäftigt. Somit macht die gesamte Fischerei nur zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Die wirtschaftliche Entwicklung auf den Malediven ist eng mit der Entwicklung der Besucherzahlen verknüpft.

Wirtschaft: aktuelle Situation

Investitionen aus dem Ausland sind seit der Festigung demokratischer Verhältnisse im Jahr 2008 zahlreicher geworden. Dabei traten besonders Investitionen in erneuerbare Energien, allen voran in Solaranlagen in den Vordergrund. Diese Politik wird von dem neuen Präsidenten Mohamed Waheed, der durch Rücktritt seines Vorgängers im Februar 2012 an die Macht kam, fortgesetzt. Nahezu sämtliche Nahrungsmittel müssen auf die Malediven eingeführt werden, da die Böden kaum fruchtbar sind. Landwirtschaft und verarbeitende Industrie spielen eine untergeordnete Rolle für die Wirtschaft. Die Kokospalme ist die wichtigste Nutzpflanze für den Export.

Für 2011 beträgt das Bruttoinlandsprodukt der Malediven in etwa 2,03 Mrd. US-Dollar, was einem realen Wachstum von 7,5 Prozent entspricht. Im selben Jahr betrug das geschätzte Pro-Kopf-Einkommen knapp 5.000 US-Dollar. Seit dem 1. Januar 2011 werden die Malediven nicht länger zu den LDC-Ländern gezählt (bedeutet am wenigsten entwickelte Länder).

Wirtschaftliche Störfaktoren

Die gesamte touristische Infrastruktur der Malediven wurde durch den Tsunami im Jahr 2004 erheblich gestört. Weiterer Störfaktor der wirtschaftlichen Entwicklung war die globale Finanz- und Wirtschaftskrise ab Ende 2008, wovon der Tourismussektor getroffen wurde. Seit 2010 steigen die Besucherzahlen jedoch erneut an. Derzeit besuchen jährlich rund 800.000 Touristen das Land, 90.000 von diesen kommen aus Deutschland. Die meisten Touristen kommen aus Großbritannien und Italien. Deutschland belegt derzeit den dritten Platz der Rangliste. Rund 60 Prozent aller Touristen kommen aus Europa, in den vergangenen Jahren sind die Malediven auch bei Touristen aus China immer beliebter geworden.

Arbeiten und Existenzgründung

Wer daran interessiert ist auf den Malediven eine Existenz zu gründen benötigt grundsätzlich einen Geschäftspartner. Um auf den Malediven als Ausländer arbeiten zu dürfen, wird von dem "Ministry of Trade" der Malediven eine Genehmigung benötigt. In der Regel gibt es für Ausländer nur auf den Touristeninseln Arbeit.

Eine zentrale Kontaktstelle für Arbeitssuchende gibt es nicht. Wer in einem der Hotels arbeiten möchte, sollte daher selbst direkt Kontakt mit dem jeweiligen Management aufnehmen. Alternativ kann im Internet auf entsprechenden Jobportalen nach passenden Angeboten gesucht werden. Meist wird zuerst eine Aufenthaltsgenehmigung von sechs Monaten erteilt.

Es ist nicht möglich auf die Malediven zu reisen, um dort Arbeit zu suchen. Da rund 10 Prozent aller Touristen der Malediven aus Deutschland kommen, können deutschdprachige Arbeitssuchende in Hotels als Reiseführer an Land und bei Freizeitaktivitäten im und auf dem Wasser Arbeit finden.

Die geografische Lage

Die Inselgruppe Malediven ist die begehrteste Inselkette im Paradies. Sie ist eine von insgesamt 19 bekannten Inselgruppen im Indischen Ozean. Sie liegt ungefähr 500 km südwestlich von der Südspitze Indiens und 770 km südwestlich Sri Lankas entfernt. Die Inseln, verteilt auf von Korallenriffen umgebenen Atollen, liegen auf dem maledivischen Rücken, einer abgesunkenen Randscholle Indiens. Sie selbst haben eine Größe von maximal 400 mal 600 Meter und die Inselkette, die den Äquator durchschneidet, endet nach einer Gesamtstrecke von 871 Kilometern.

Die Insel Vilinglili im Addu-Atoll ist mit ihrer Höhe von 2,4 Metern über dem Meeresspiegel das höchste Eiland. Die Hauptinsel heißt Malé und ihre Hauptstadt Malé zählt zu den dicht besiedelten Orte in der ganzen Welt. Auf ihren 5,7 Quadratkilometern leben über 130.000 Menschen und reiht sich Hochhaus an Hochhaus. Hulhumale wird die zweite Hauptstadt Malés werden. Aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte wird eine weitere künstliche Insel angegliedert, um der Bevölkerungsexplosion Herr zu werden.

Zu den wichtigsten Atollen zählen neben dem dicht bevölkerten Malé-Atoll das Ari-Atoll, das Addu-Atoll, das Suvadiva-Atoll und das Tuladummati-Atoll. Während Hawaii z. B. aus vulkanischem Gestein besteht, sind die Atolle Ergebnisse von Vulkanausbrüchen einer im Meer befindlichen Gebirgskette und zählen zu den Korallenriffen, die aus der entronnenen Lava gebildet wurden. Dies Lava umschloss die Vulkangipfel oberhalb der Wasseroberfläche und bildete sich zu Inseln aus. Die Besonderheit des Addu-Atolls südlich des Äquators besteht im Gegensatz zu den anderen Atollen darin, dass über Dämme zwischen ein paar Inseln des ringförmigen Korallenriffs gewechselt werden kann. Diese Lage wurde der Inselkette beinahe zum Verhängnis, haben doch warme Strömungen, bedingt durch den Klimawandel, die sich ungehindert zwischen den Inseln und Korallenriffs bewegen können, beinahe das Aussterben der Korallen bedeutet. Heute zählt die Inselkette wieder zu der Toplage für Taucher und Schnorchler, die in diesen Gewässern eine Unterwasserwelt erleben können, wie sonst nirgends auf der Welt.

Währung und Zoll

Die Währung auf den Malediven ist der Maledivische Rufiyaa (Mrf, MVR). 1 Maledivischer Rufiyaa entspricht dabei 100 Laari. Die gängigen Kreditkarten, wie Mastercard, Visa, Diners Card, American Express, werden akzeptiert.

Über die jeweils anfallenden Gebühren beim Geld abheben und beim Bezahlen sollten sich Besucher vor Ankunft bei der jeweiligen Bank informieren. Auf den Malediven können einige Banken, wie z. B. die Bank of Maledives gefunden werden (am Marine Drive). Auf den Inseln mit Hotels und am Flughafen kann mitgebrachtes Geld gewechselt werden. Die Mitnahme von US-Dollar in kleiner Stückelung wird empfohlen. In den Urlaubsgebieten werden die Rechnungen in US-Dollar oder mit der Kreditkarte bezahlt. Bei dem Einsatz von Euros wird meist ein schlechterer Kurs erzielt. Die Euro-Münzen sind für kleinere Trinkgelder nicht geeignet, da diese von den Empfängern nicht benutzt bzw. getauscht werden können. Besonders auf den kleinen Inseln sollte Bargeld in US-Dollar in kleinen Scheinen mitgenommen werden.

Maledivisches Geld - Rufiyaa
Maledivisches Geld - Rufiyaa
Bild: @ depositphotos.com / SergeyChayko
Die Zollbeamten auf den Malediven sind sehr streng, weshalb die Zollvorschriften unbedingt beachtet werden sollten. Schokoladen und andere Süßwaren sind dort sehr teuer. Wer im Urlaub darauf nicht verzichten möchte, sollte diese daher von zu Hause mitbringen. Dabei sollten natürlich die hohen Temperaturen bedacht werden. Die Einfuhr von 200 Zigaretten oder 200 g Tabak oder 25 Zigarren ist zollfrei erlaubt. Die Einfuhr von Alkohol, Drogen, Harpunen, Unterwassergewehre etc., Islam-feindliche Schriften, Schweinefleisch, wie weiterer bestimmter tierischer Produkte, ist nicht gestattet. Wer verschreibungspflichtige Medikamente einführen muss, muss vorab die Genehmigung des Gesundheitsamts der Malediven einholen. Der Besitz von Drogen wird auf den Malediven mit langjährigen Haftstrafen geahndet. Die Ausfuhr von Korallen, Muscheln, zahlreicher Fische und Schildkrötenpanzer ist nicht gestattet.

Beim Einkauf muss bedacht werden, dass der Freitag auf den Malediven ein Feiertag ist, an dem die Geschäfte geschlossen sind. Während des Ramadans gelten veränderte Öffnungszeiten.

Gesundheit und Impfungen

Wer auf die Malediven reisen möchte und bis zu 9 Tage vor der Reise in einem Land mit erhöhtem Geldfieberrisiko gewesen ist, muss eine gültige Gelbfieberimpfung nachweisen können. Ausgenommen von dieser Regelung sind Kinder unter einem Jahr. Urlauber, die vor Reiseantritt auf die Malediven nur in Deutschland gewesen sind, müssen keine besonderen Impfvorschriften erfüllen. Erwachsenen werden von dem Auswärtigen Amt bei einer Reise auf die Malediven folgende allgemeine Impfungen empfohlen:

  • Tetanus
  • Diphtherie
  • Pertussis (Keuchhusten)
  • Polio (Kinderlähmung)
  • Masern
  • Mumps
  • Röteln
  • Influenza (Grippe)
  • Pneumokokken

Besondere für die Reise empfohlene Impfungen sind:

  • Hepatits A
  • Hepatitis B (bei längerem Aufenthalt)
  • Typhus (bei längerem Aufenthalt)

Eine mögliche Erkrankung auf den Malediven ist das Dengue Fieber. Übertragen wird die Krankheit durch Mücken, eine spezielle Schutzimpfung existiert nicht. Die Krankheitssymptomatik ähnelt einer schweren Grippe oder der Malaria. In einzelnen Fällen können durch die Erkrankung ernsthafte Gesundheitsschäden auftreten. Der beste Schutz vor dem Dengue Fieber ist das Tragen von langer Kleidung und der konsequente Einsatz von hochwertigem Insektenschutz bzw. Repellent. In der Nacht sollten imprägnierte Moskitonetze verwendet werden. Während der Regenzeit (Mai bis September) ist das Risiko an Dengue Fieber zu erkranken höher als in der Trockenzeit.

Leitungswasser ist nirgendwo auf den Malediven zum Trinken geeignet. Auch zum Zähneputzen oder Waschen von Obst sollte Trinkwasser verwendet werden.

Aufgrund der Nähe der Malediven zum Äquator ist die Sonneneinstrahlung sehr hoch. Unbedingt sollte daher täglich eine Sonnenschutzcreme mit hohem Schutzfaktor verwendet werden. Besonders bei Kindern und älteren Personen muss darauf geachtet werden, dass ausreichend Flüssigkeit eingenommen wird. An den stark besuchten Stränden sollte nicht barfuß gegangen werden, da durch Tierkot im Sand parasitäre Hautkrankheiten übertragen werden können. Auf Malé befinden sich zwei Krankenhäuser, die in den meisten Fachbereichen jedoch nicht dem europäischen Standard entsprechen. Ein gültiger Krankenversicherungsschutz wird dringend geraten, bei schweren Erkrankungen werden meist Krankenhäuser in Dubai oder Singapur angeflogen. Wer unter einer chronischen Erkrankung leidet, sollte sich vor Reiseantritt bei einem reisemedizinisch erfahrenen Arzt informieren.

Knigge für gutes Benehmen

Das Thema Trinkgelder ist auf den Malediven eine Sache für sich. Im Restaurant etc. werden in der Regel 10 Prozent Trinkgeld vom Personal erwartet. Ein Kofferträger rechnet mit einem Trinkgeld von rund einem Euro pro transportierten Gepäckstück. Diese Empfehlungen sind den auf den Malediven arbeitenden sehr wohl bekannt, sodass ein Kofferträger der zwei Koffer getragen hat und nur einen Dollar bekommt nicht nur einen sehr unglücklichen Eindruck vermittelt, sondern vermutlich gar mehr einfordern wird. Besucher der Malediven müssen sich daher darauf einstellen, dass Trinkgelder nicht nur als völlig selbstverständlich angesehen werden, sondern auch auf für Europäer unerwartete Weise eingefordert werden. Grundsätzlich sollte also ein entsprechend angemessenes Trinkgeld gegeben werden, vorausgesetzt der gebotene Service war auch entsprechend gut - wie überall sonst auch auf der Welt.

Religion auf den Malediven

Verhalten auf den Malediven
Knigge beachten: Verhaltensregeln für das muslimische Land der Malediven
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Auf den Malediven gibt es eine Staatsreligion. Das bedeutet es existiert nur eine Religion und es wird auch keine andere geduldet. Diese eine Religion ist der Sunnitische Islam. Wie auch in anderen islamischen Ländern üblich, ist das Recht auf die Religion geschützt (Shahria). Ganz oben auf der Liste der Gebote des Islam steht das Glaubensbekenntnis (shahada). An zweiter Stelle steht das Gebet, welches täglich fünf Mal abgehalten werden muss (salat). Weiter wichtig ist das Geben von Almosen, dass im Monat des Ramadan gefastet wird und das einmal im Leben die Reise nach Mekka gemacht wird. Mehrmals täglich werden im Fernsehen die Gebete übertragen, sodass die Einheimischen mitbeten können.

Der Glaube der Bewohner ist sehr stark, Besucher sollten sich vorher darauf einstellen und sich entsprechend respektvoll verhalten. Auf den Urlaubsinseln sind die Regeln zwar etwas weniger straff, jedoch muss auch hier einiges beachtet werden. In der Öffentlichkeit ist eigentlich das Trinken von Alkohol nicht gestattet, auf den Urlaubsinseln wird dies jedoch meist toleriert. Spärliche Bekleidung wird auf den Touristeninseln ebenfalls geduldet, in entlegenen Regionen kann dies jedoch durchaus zu Problemen führen. "Oben ohne" oder gar nackt baden ist auf den Malediven streng verboten, da es den Sittenvorschriften des Islam widerspricht.

Das Essen

Die angebotenen Speisen auf den Malediven sind natürlich ebenfalls stark vom Islam beeinflusst. So ist der Verzehr von Schweinefleisch hier nicht möglich, da es nach den Regeln des Islam verboten ist. Fisch oder Huhn steht dafür weit oben auf dem Speiseplan und wird von den Bewohnern sehr gern und vielseitig gegessen. Gern und viel wird auf den Malediven auch Reis gegessen, der importiert werden muss, da die Böden zum Anbau kaum geeignet sind.