So wollen die Malediven ihr Unterwasserparadies retten

So wollen die Malediven ihr Unterwasserparadies retten

Ein azurblauer Ozean mit Palmen, die an den Stränden Schatten spenden und bunte Korallenriffe, die für Paradiese unter Wasser sorgen. Diese Beschreibung trifft vor allem auf die Inseln der Malediven zu, aber dieses Paradies ist akut bedroht. Im Indischen Ozean sterben die Korallen, weil sich der Ozean immer mehr erwärmt. Das Problem wird jeden Tag größer und jetzt versuchen Umweltschützer, die fragile und sensible Welt unter Wasser zu retten.

Für die Korallen eine Katastrophe

Die Malediven verdanken ihr Dasein den Korallen. Sie entstanden vor Jahrmillionen aus einem besonderen Baustoff, dem Korallensand. Die Korallen sind so etwas wie das Fundament der Atolle, aber dann gab es ein Wetterphänomen, was alles veränderte. 1998 kam „El Nino“, übersetzt das „Christkind“, das leider keine schönen Geschenke dabei hatte. Das Wetterphänomen sorgte für eine starke Veränderung der Meeresströmung. Zudem heizte sich ein Teil des Indischen Ozeans auf eine Temperatur von 32° Grad auf, die sich monatelang hielt. Für die empfindlichen Korallen war das viel zu warm, sie starben ab. Das Wasser an der Oberfläche heizte sich immer mehr auf und es gab kaum Wellen- und Wasserbewegungen. Die sterbenden Korallen verloren ihre prächtigen Farben und es kam zur sogenannten Korallenbleiche. Der Grund des Meeres wurde ein Friedhof und da das „Christkind“ immer wieder vorbeikam, hatte die Korallen keine Möglichkeit, sich zu erholen.

Eine einzigartige Welt unter Wasser

Vor der Küste der Malediven bilden Steinkorallen einen einzigartigen Lebensraum für mehr als 700 Fischarten. Sie sind von großer Bedeutung für das Ökosystem unter Wasser. Da die Korallen sterben, droht diese empfindliche Unterwasserwelt nun zu kollabieren. Die Malediven verlieren mit den Korallen ihren Schutz gegen den Ozean und wenn nichts passiert, versinken die Inseln eines Tages in den Fluten. Um den Korallen und damit auch den Inseln zu helfen, gibt es seit einigen Jahren die sogenannten „Coral Doctors“. Diese engagierte Gruppe Umweltschützer hat nur ein Ziel, die fantastische Unterwasserwelt der Malediven vor dem Untergang zu retten.

Die Korallen gesund pflegen

Die Korallenschützer wollen die Riffe wieder gesund machen, aber sie züchten keine neuen Arten, das versuchen Umweltschützer und Forscher auf Hawaii. Das Konzept für die Malediven ist deutlich einfacher, aber leider sehr aufwendig. So entnehmen Taucher einem noch gesunden Riff kleine Zweige, die bereits abgefallen sind. Die Ableger befestigen sie dann an Steinen und an robusten Gestellen aus Metall. Diese Konstruktionen setzen die Taucher anschließend an den schon abgestorbenen Riffen aus, damit sie wieder anwachsen können. Auf diese Weise helfen sie den schon bleichen Korallen dabei, sich wieder zu regenerieren. Auf drei Inseln der Malediven laufen die Rettungsprojekte und mehr als 70 Taucher versuchen in Handarbeit die Korallen zu retten.

Fazit

Ob die Arbeit der Korallenschützer Erfolg hat, zeigt sich schon nach zwei Wochen. In diesen 14 Tagen überwachsen die Korallen bereits das Gestell und sie beginnen damit, sich am Untergrund anzuheften. Das ist ein Erfolgserlebnis für die unermüdlichen Umweltschützer. Sie können jeden Tag miterleben, wie die Korallen anwachsen und sich erste kleine Triebe bilden. Es ist nicht mehr ganz so hoffnungslos vor der Küste der Malediven. Auch Meeresbiologen können sich jetzt wieder eine gesunde Unterwasserwelt mit vielen Korallen vorstellen.

Beitragsbild: @ depositphotos.com / shalamov

Redaktion