Die Malediven und der Umweltschutz

Die Malediven und der Umweltschutz

Bevor der Tourismus auf die Malediven kam, hat sich kaum jemand auf den Inseln ernsthaft Gedanken über den Umweltschutz gemacht. Als jedoch mehr Feriengäste kamen, wurde schnell klar, dass es ein Müllproblem gibt. Den Abfall wie früher im Meer zu versenken oder auf einer der Inseln zu vergraben, reichte nicht mehr aus. Mit den steigenden Besucherzahlen wuchsen auch die Müllberge, die letzten Endes nicht mehr zu übersehen waren.

Eine Verordnung der Regierung

Um hässliche Müllberge zu vermeiden, hielt die Regierung die Fluggesellschaften an, den Müll ihrer Passagiere in Säcke zu verpacken und ihn wieder abzutransportieren. Das sorgte vielleicht für eine kurzzeitige Entspannung, löste aber nicht das Müllproblem des Landes. Die Regierung erkannte, dass sie noch mehr tun muss. Sie erließ eine Verordnung, dass der Müll zu einer neu erbauten Verbrennungsanlage in der Nähe von Malé gebracht werden muss. Das erwies sich schnell als sehr kostenaufwendig, also haben einige Inseln selbst eine Verbrennungsanlage gebaut. Unter ungünstigen Bedingungen und wenn der der Wind schlecht steht, kommt es jedoch zu enormen Geruchsbelästigungen. Guter Rat ist also teuer.

Jeder kann mithelfen

Überall auf den Inseln stehen Schilder, die die Urlauber dazu auffordern, keinen unnötigen Müll zu erzeugen. Erfrischungsgetränke nur aus Glasflaschen, frisch gezapftes Bier vom Fass und das Einsammeln des eigenen Mülls am Strand hilft dabei, das Abfallproblem auf den Malediven zu verringern. Selbst die Zigarettenkippe sollte nicht achtlos im Sand landen, auch sie können Urlauber vernünftig entsorgen. In den großen Hotels haben die Inhaber ihr eigenes umweltfreundliches Recyclingprogramm gefunden, das effektiv dabei hilft, Müll zu vermeiden.

Das Wasserproblem

Wie der Müll, so war auch die Versorgung mit Trinkwasser auf den Inseln lange kein Problem. Unter jeder der Inseln befindet sich ein Frischwassersee, der die Menschen auf den Malediven mit ausreichend Trinkwasser versorgte. Dann kamen die Touristen und mit ihnen die Luxus-Resorts, die mit mindestens einem Pool ausgestattet sind. Das führte zu einem „unnötigen“ Verbrauch der Trinkwasserreserven und die Frischwasserseen unter den Inseln verloren immer mehr an Volumen. Zunächst sammelten die Einheimischen Regenwasser, wie das schon ihre Vorfahren getan haben. Das reichte natürlich nicht aus und man begann damit, Entsalzungsanlagen zu bauen.

Umweltschädliche Energiegewinnung

Um die Entsalzungsanlagen in Betrieb nehmen zu können, griffen die Einwohner auf die alt-bewährten Dieselgeneratoren zurück. Diese sorgten allerdings für eine Lärm- und Geruchsbelästigung, sodass die Regierung sich etwas einfallen lassen musste. Solaranlagen bieten sich dank der ständigen Sonneneinstrahlung an, aber diese Form der Energiegewinnung kann sich nur sehr schwer durchsetzen. Heute sind die Solaranlagen einzig und allein auf den neuen, umweltbewussten Luxushotels zu finden.

Fazit

Die Inseln der Malediven sind ohne Zweifel ein Paradies, aber auch ein Paradies bekommt irgendwann einmal ganz irdische Probleme. Auf den Malediven müssen sich die Menschen und vor allem die Urlauber Gedanken darüber machen, was mit ihrem Müll passiert. Die Zeiten, in denen die Menschen ihren Müll vergraben, im Meer versenkt oder als kleines Lagerfeuer verbrannt haben, sind lange vorbei. Heute ist das Abfallproblem im Paradies zu groß geworden, um es ignorieren zu können. Damit die Inseln ein kleines Paradies bleiben, sind Innovationen gefragt, die sowohl den Müll als auch das Wasserproblem erfolgreich bekämpfen.

Beitragsbild: @ depositphotos.com / AlexGukBO

Redaktion