Wie die Malediven zum Paradies für Pauschaltouristen wurden

Wie die Malediven zum Paradies für Pauschaltouristen wurden

Wer heute auf die Malediven kommt, der findet ein exotisches Paradies mit allem erdenklichen Komfort. Die Insel im Indischen Ozean stehen für Luxus und unbeschwerte Ferientage, für traumhaft schöne Strände und fast schon kitschige Sonnenuntergänge. Das alles sah im Jahre 1972 noch ganz anders aus. Natürlich ging auch damals schon die Sonne kitschig unter und die Strände hatten alles das, was sie heute noch haben. Was fehlte, war der Luxus, denn es gab auf den einzelnen Inseln noch keine Hotels. Dass es heute anders ist, verdanken die Malediven einem Mann aus Italien.

Ein echtes Paradies

Als Giorgio Corbin 1971 zum ersten Mal auf die Malediven kam, gab es dort nur ein paar Autos, und sandige Wege statt Straßen, die Häuser waren aus Muschelkalk gebaut und Strom gab es nur zu ganz bestimmten Zeiten. Trotzdem meinte der Italiener, im Paradies angekommen zu sein. Es gab keine Bank, nur weiße endlose Strände, Lagunen in leuchtendem Türkis, schlank gewachsene Palmen und eine große Artenvielfalt unter Wasser. Corbin war von der Freundlichkeit der Menschen begeistert und er wollte, dass auch andere Menschen sein Paradies kennenlernen können. Der Mann aus dem fernen Italien sorgte dafür, dass die Malediven sich für den Tourismus öffnen. Heute, mit einer Million Besucher pro Jahr, gelten die Inseln noch immer als ursprünglich. Laut einer aktuellen Umfrage sind die Malediven das Traumreiseziel Nummer eins. Die Inselhauptstadt Malé ist eine von den Städten auf dieser Welt, die besonders dicht besiedelt sind.

Eine zufällige Entdeckung

Dass Giorgio Corbin die Malediven „entdeckt“ hat, war reiner Zufall. Der italienische Reiseveranstalter hatte die Bekanntschaft eines Mannes gemacht, der für die Botschaft der Malediven arbeitete. Dieser erzählte ihm von der Schönheit seiner Heimat und lud Corbin dorthin ein. Der Italiener folgte der Einladung und er fuhr mit einem Frachtschiff auf die Malediven, anders waren die Inseln zu dieser Zeit nicht zu erreichen. Corbin war begeistert und wusste, dass viele Europäer, die den Winter nicht mögen, auf diese paradiesischen Inseln kommen würden. Er beschloss, mit einer Gruppe von Freunden wiederzukommen. Es gab jedoch zwei Probleme: Auf den Inseln gab es kein einziges Hotel und keine Möglichkeit, Alkohol zu trinken. Ein Jahr später kam Corbin mit seinen Freunden wieder auf die Malediven und dieser improvisierte Urlaub war ein voller Erfolg. Aber es gab noch immer keine Infrastruktur, was die Besucher jedoch nicht störte, sie buchten trotzdem einen Urlaub. Die ersten Touristen verbrachten ihren Urlaub in Strandhütten und sie grillten den selbst gefangenen Fisch am Strand über dem Feuer.

Fazit

Seit die erste Insel eine touristische Infrastruktur bekam, sind die Hotels der Malediven ständig ausgebucht. Sie sind heute das Symbol für einen Traumurlaub in den Tropen. Wer heute in das Inselparadies reist, der muss nicht mehr mit dem Frachter vorliebnehmen. Seit 1981 gibt es einen internationalen Flughafen, auf dem auch große Maschinen landen können, der Zwischenstopp in Sri Lanka fällt seitdem weg. Das größte Problem, das die Malediven heute haben, ist die Religion. Einerseits möchte die islamische Regierung mit den Touristen aus aller Welt Geld verdienen, andererseits will sie die Einwohner auch vor den schlechten Einflüssen schützen.

Beitragsbild: @ depositphotos.com / Burdin

Redaktion